Im Stadtteil St. Lorenz Süd werden vielen Mieterinnen und Mietern ihre Wohnungen von einem Investor überteuert zum Vorkauf angeboten. Externe Kaufinteressenten sind bereits auf gut organisierter Besichtigungstouren. Die Befürchtung im Stadtteil: Im großen Stil soll am Ende Wohnraum in Ferienwohnungen umgewandelt werden. Der Sozialausschuss der Bürgerschaft befasste sich am heutigen Dienstag auf Antrag von SPD und FREIE WÄHLER im Rahmen eines Dringlichkeitsantrags mit dem Thema und forderte die Verwaltung mehrheitlich zum Handeln auf.
Sozialpolitiker Gregor Voht (FREIE WÄHLER), Mitglied der Lübecker
Bürgerschaft, erklärt nach der Sitzung:
„Hier droht die Struktur von Wohnquartieren zerstört zu werden. Angesichts des ohnehin angespannten Wohnungsmarkts haben wir es mit einer sehr gefährlichen Entwicklung zu tun. Der Investor hat in St. Lorenz Süd im erheblichen Umfang Wohngebäude aufgekauft, um sie umzuwandeln. Auch aus anderen Teilen der Stadt hören wir von ähnlichen Entwicklungen. Für uns ist klar: Es darf keine Verdrängung von Mieterinnen und Mietern geben. Die soziale Struktur der Stadtteile und Wohnquartiere muss erhalten bleiben. Deswegen muss Politik jetzt entschlossen handeln und mit Regeln eingreifen.
SPD und Freie Wähler haben deswegen zur konstituierenden Sitzung des
Sozialausschusses einen Antrag eingebracht mit dem Ziel, in den betroffenen
Gebieten im Wege einer Eilentscheidung des Bürgermeisters Bebauungspläne
aufzustellen, um eine Umwandlung von Mietwohnungen in Ferienwohnungen zu verhindern. Der Antrag wurde nach einer zähen Debatte mit knapper Mehrheit beschlossen. Ein erster Erfolg im Sinne der Mieterinnen und Mieter. Der Weg ist aber noch weit und die Zeit drängt.“